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T a b l a - G l o s s a r © 2002 by Indische Tabla-Schule, Peter Huber
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ADHA-TEENTAL |
Name für
einen 16/4-Takt. ADHA-TEENTAL gilt als Abart des TEENTAL und ist identisch
mit dem Namen SITARKHANITAL. |
ADHARAS | Bezeichnet die Ringkissen für TABLA. Andere Bezeichnung : „Bira“. |
AJRADA-GHARANA |
In
Zusammenhang mit TABLA bezeichnet die Ortschaft Ajrada eine Tabla-Tradition
bzw. eine Stilschule des TABLA. Die AJRADA-GHARANA gilt in der Geschichte
als Folgestil des Delhi-Gharana. Herausragende Kompositionen dieses Stils
sind zweifelsohne die einzigartigen KAIDA, die mit deren Charme und
Schönheit unerreicht blieben. Als Gründer dieser Gharana sind die Brüder
Kallu und Miru Khan von Ajrada bekannt. |
AVARTA |
(lit.: einschliessen) Die
Länge einer AVARTA ist die gesamte Anzahl MATRA eines Zyklus. Eine
TEENTAL-AVARTA z.B. beinhaltet 16 MATRA. |
BADHI |
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BAJ |
(lit.: Griff, Griffart) Die
Bezeichnung BAJ ist bei Tabla-Spielern ein besonderer Begriff, weil mit
diesem äquivalent mit der Stileigenschaft ist, die ein Tabla-Spieler spielt.
So wird dieser Terminus mit „KINAR-BAJ“ (Kinar-Griffart) oder „PURAB-BAJ“
(östliche Griffart)
bezeichnet. |
BANDH |
(lit.: geschlossen) Dieser
Begriff wird für die nicht-räsonierenden Klänge der BAYAN verwendet. BANDH
ist das Gegenteil von KHULA. |
BANSURI |
Indische Bambusflöte. Wird in der
folkloristischen-, halbklassischen- und klassischen indischen Musik
angewendet. |
BAYAN |
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BENARES-GHARANA |
In Zusammenhang mit TABLA
bezeichnet die Ortschaft BENARES eine Tabla-Tradition bzw. eine Stilschule
des TABLA. Die BENARES-GHARANA gilt in der Geschichte als einzigartige
Tradition, da diese z.T. deren eigenen Gesetzgebungen praktiziert und sich
nicht an die Konventionen anderer GHARANAS hält. Als Gründer dieser Gharana
ist Ram Sahai bekannt. |
BIWLA |
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BOL / BOLAS |
(lit.: Wort) Bezeichnet eine Silbe die gesprochen bzw. auf den Tabla
gespielt wird. Im weiteren findet es auch als Wort- bzw. Schlagreihenfolge
Anwendung. Die Mehrzahl von BOL bezeichnet man mit BOLAS. |
CHAKRADAR |
Wird vom Sanskrit-Wort
„Chakra“ (lit.: Rad) abgeleitet. Diese Kompositionsform beinhaltet einen
Kompositionsteil und einen TIHAI und wird dreimal exakt gleich
hintereinander gespielt. |
CHALAN |
(lit.: bewegen) Diese
Kompositionsform entspricht der einer KAIDA, aber mit einer ausgeprägten
Betonung bzw. Bewegung, des BAYAN-Spiels. |
CHHAND |
(lit.: Mass) Bezeichnet ein
metrisches Muster einer Komposition. Ein CHHAND wird meist für eine ungerade
Anzahl Anschläge pro MATRA verwendet z.B. für 5, 7, 9, 11, 13, usw. |
CHOT |
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DADRATAL |
DADRATAL ist eine
Bezeichnung für einen 6/4-Takt. Neben KAHARVATAL einer der beliebtesten
leichten Rhythmen in der folkloristischen Musik bzw. der halbklassischen
Musik |
DAYAN |
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DELHI-GHARANA
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In Zusammenhang mit TABLA
bezeichnet Indiens Hauptstadt Delhi eine Tabla-Tradition bzw. eine
Stilschule des TABLA. Die DELHI-GHARANA gilt in der Geschichte als
Ursprungstradition bzw. Ursprungsort des TABLA. Die Delhi-Tradition zeichnet
sich als der reinste und brillanteste Tabla-Stil aus. Die Klänge sind von
besonderer Klarheit. Als Gründer dieser Gharana ist Sudhar Khan von Delhi
bekannt. |
DHRUPAD |
(lit.: definitives Wort) Bezeichnet den alten klassischen Gesangsstil bzw.
Instrumentalstil der nordindischen klassischen Musik. Dieser wird
ausschliesslich mit PAKHAWAJ begleitet. Der Terminus ist gleichbedeutend
mit DHRUVAPADA. |
DOHRA |
(lit.: doppelt, zweifach)
Bezeichnet ein Standardmuster für KAIDA, CHALAN, RELA und PESHKAR, diese
entspricht den Phrasen des halben MUKH, dass zweimal hintereinander gespielt
wird. |
DRUT |
(lit.: schnell, lebendig) Bezeichnet ein schnelles Tempo im musikalischen
Vortrag. Die vollständige Bezeichnung heisst DRUT-LAY. |
DUGGA |
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EKTAL |
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FARRUKHABAD-GHARANA |
In Zusammenhang mit TABLA
bezeichnet die Ortschaft FARRUKHABAD eine Tabla-Tradition bzw. eine
Stilschule des TABLA. Die FARRUKHABAD-GHARANA gilt in der Geschichte als
reichste aller Traditionen, denn dieser Stil nutzt alle Anschläge und
Klänge, angesichts der DAYAN wie auch der BAYAN. Als Gründer dieser Gharana
ist Ustad "Haji" Vilayat Ali Khan von Farrukhabad bekannt. |
GAJRA |
GAJRA bezeichnet die Nat
eines TABLA-PURI, dass eigentlich aus drei Fellteilen besteht, die dann mit
einem Ring aus Darm zusammen genäht werden. Identische Bezeichnung: PAGRI. |
GAT |
(lit. Gangart) GAT
bezeichnet allgemein eine Komposition. Spezialisierte GAT können z.B. als
DO-, TI- oder CHAUPALLI-GAT bezeichnet werden oder GAT-PARHAN, GAT-ASAM,
GAT-AKAL, Manjedar-GAT, oder Lahori-GAT usw. |
GATTHA |
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GHARANA |
(lit.: (Familien-Haushalt)
Bezeichnet die Tradition bzw. den Stil eines Künstlers. |
GURU |
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JHAPTAL |
JHAPTAL ist eine Bezeichnung für einen
10/4-Takt, dieser dürfte der beliebteste 10er Rhythmus in der klassischen
nordindischen Musik darstellen. |
KAHARVATAL | KAHARVATAL ist die
Bezeichnung für einen 8/4 bzw. einen 4/4-Takt. Nebst DADRATAL einer der
beliebtesten leichten TAL's in der folkloristischen- und
halbklassischen Musik. |
KAIDA |
(lit.: Basis, Grundlage, Gesetz, Ordnung)
Eine der wichtigsten Kompositionsformen im Tabla-Repertoire. Eine KAIDA ist ein
vorkomponiertes Stück, gefolgt von systematisch aufgebauten Variationen. Kaida
gelten ferner als Errungenschaft der DelhiI-Tradition. |
KALI |
(lit.: leer) Wird im KALI-VIBHAG einer
AVARTA gespielt. KALI ist das Gegenteil von BHARI. Innerhalb einer Komposition
wie PESHKAR, KAIDA, CHALAN und RELA werden die Phrasen im KALI als BANDH
(geschlossen) gespielt. Diese Methode wird jedoch in Kompositionen wie GAT,
TUKRA oder CHAKRADAR nicht berücksichtigt bzw. angewendet. |
KHAYAL | (lit.: Eindruck, Phantasie)
Bezeichnet die gegenwärtige nordindische klassische Musik und gilt als
Nachfolge des klassischen DHRUPAD. |
KHULA |
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KINAR | (lit.: Ecke, Umrandung) Bezeichnet den Rand des PURI der DAYAN und BAYAN. |
KUNDI | Bezeichnet ein Trommelgefäss bzw. einen Trommelkessel. KUNDI ist gleichbedeutend wie Khod. |
LAHARA |
(lit.: Welle) Dies ist ein wiederholtes melodisches Muster, dass zur Begleitung eines Vortrages im Tabla-Solo verwendet wird. Andere Bezeichnung: „Nagma“. |
LALIYANA-GHARANA |
In Zusammenhang mit TABLA bezeichnet die
Ortschaft Laliyana eine Tabla-Tradition bzw. eine Stilschule des TABLA. Die
LALIYANA-GHARANA gilt in der Geschichte als äusserst Interessant, weil diese
Stilschule sehr eng mit der FARRUKHABAD-Tradition verknüpft ist. Als Gründer
dieser Gharana ist Ustad Munir Khan von Laliyana bekannt. |
LAY | (lit.:
Puls, Tempo) LAY bezeichnet den Rhythmus der Bewegung, also den zeitlichen Raum zwischen zwei Einheiten, z.B. VILAMBIT oder DRUT. |
LUCKNOW-GHARANA |
In Zusammenhang mit TABLA bezeichnet die
Ortschaft Lucknow eine Tabla-Tradition bzw. eine Stilschule des TABLA. Die
LUCKNOW GHARANA gilt in der Geschichte als Massstab für den Begriff PURAB-Stil, da die Traditionen von FARRUKHABAD und BENARES von dieser
abstammen. Als Gründer dieser Gharana sind die Brüder Miyan und Modhu Bakshu
Khan bekannt. |
MADHYA | (lit.: mittel) Bezeichnet ein mittelschnelles Tempo im musikalischen Vortrag.
Die vollständige Bezeichnung wird MADHYA-LAY genannt. |
MATRA |
(lit.: Einheit) MATRA bezeichnet die Grundlage des Zeitmasses in der nordindischen klassischen Musik. Die Zeiteinheit der MATRA bestimmt das Tempo des TAL. |
MUKH |
(lit.: Gesicht) MUKH bezeichnet das Gesicht bzw. die Grundform einer KAIDA, CHALAN, RELA oder PESHKAR im einfachen Tempo. |
MUKRA |
(lit.: Mund) Eine kurze Komposition, die mit einer TIHAI ins SAM einmündet. MUKRA sind in jedem Fall kürzer als eine
ganze AVARTA, üblicherweise nehmen diese nur einige MATRA in Anspruch. MUKRA ist identisch mit TUKRA abgesehen von der jeweiligen Grösse. |
NIKKAS |
(lit.: Sound, Klang) Die Bezeichnung
NIKKAS ist synonym mit dem Begriff Klangherstellung. Es ist nicht immer
eindeutig, welche NIKKAS nun in einer speziellen Phrase zu spielen sind, so
können z.B. KINAR oder SUR, SUR oder SHYAHI, räsonierend oder
nicht-räsonierend, KHULA oder BANDH in Frage kommen. Um dies richtig
zu beantworten müssen die Klänge bzw. NIKKAS bekannt sein. |
PAGRI |
PAGRI bezeichnet die Nat eines TABLA-PURI, dass eigentlich aus drei Fellteilen besteht, die dann mit einem Ring aus
Ziegendarm zusammengenäht werden. Identische Bezeichnung: GAJRA. |
PAKHAWAJ |
(lit.: reiner Klang) Die PAKHAWAJ ist eine Doppelkonustrommel und stammt wahrscheinlich
von der einfachen Trommel „Awaj“, die ebenfalls an den Höfen der Moghulen gespielt wurde.
Die PAKHAWAJ galt als führende Trommel im alten klassischen DHRUPAD. |
PANDIT |
(lit.: Gelehrter) Der Titel eines PANDIT wird ausschliesslich einem Hindu vergeben. Im Umfeld der Moslems wird dieser Titel mit USTAD bezeichnet. Dieser respektvolle Titel wird einem ausgewählten Musiker oder Künstler verliehen, der als besonderer Experte auf seinem Gebiet tätig ist. |
PESHKAR |
(lit.: Anfang, Beginn) Die PESHKAR ist
traditionell die erste Komposition die in einem Vortrag des Solo-TABLA
gespielt wird. Diese unterscheidet sich hörbar von allen anderen
Kompositionen insofern dadurch, als dass sie dem Zuhörer ein Gefühl
vermittelt, der Tabla-Spieler beherrsche die Zeit. Eine PESHKAR wird
üblicherweise in langsamem Tempo gespielt werden. |
PUNJAB-GHARANA |
In Zusammenhang mit TABLA bezeichnet der
Staat PUNJAB eine Tabla-Tradition bzw. eine Stilschule des TABLA. Die
PUNJAB-GHARANA gilt in der Geschichte des Tabla als Besonderheit, weil diese
Tradition ursprünglich eine ausgewogene Mischung aus PAKHAWAJ- und
TABLA-Spieltechniken beinhaltet. Als Traditionelle Zentren gelten ferner die
Städte Amritsar und Lahore. Lal Bhavani Das geht als Gründer dieser Gharana
hervor. |
PURAB |
(lit.: östlich) PURAB bezeichnet alle
TABLA-Traditionen die geografisch östlich von Delhi liegen, es sind dies:
Lucknow-, Farrukhabad- und Benares-Gharana. Eine Ausnahme bildet die
AJRADA-GHARANA, denn Ajrada liegt wohl östlich von Delhi, wird aber vom
stilistischen Gesichtspunkt zur DELHI-GHARANA gezählt. |
PURI |
(lit.: Haut) Bezeichnung für die Häute bzw. Felle der DAYAN und BAYAN.
Diese werden aus gegerbtem Ziegenfell hergestellt. |
RELA |
(lit.: fliessen, strömen) Die
Kompositionsform RELA ist identisch mit der Beschreiung der KAIDA. Der
Unterschied liegt in den Eigenschaften der jeweiligen Kompositionsform. RELA
beinhalten Spieltechniken bzw. Phrasen, die physikalisch schneller gespielt
werden können als diejenigen der KAIDA. |
ROOPAKTAL |
ROOPAKTAL ist eine Bezeichnung für einen 7/4-Takt, dieser dürfte der beliebteste 7er Rhythmus in der klassischen nordindischen Musik
darstellen. Dieser ist von besonderem Interesse, denn ROOPAKTAL beginnt die
AVARTA mit KALI-VIBHAG. |
SAM |
(lit.: gleich, zusammen) SAM bezeichnet
den ersten MATRA bzw. den ersten VIBHAG eines TAL. SAM ist die wichtigste
Impuls eines TAL überhaupt. |
SHAGIRD |
(lit.: Schüler) Der Begriff SHAGIRD ist
eine Bezeichnung für moslemische Schüler bzw. Jünger und stammt
wahrscheinlich aus dem persischen Raum. |
SHISHYA |
(lit.: Schüler) Das Begriff SHISHYA
bezeichnet einen Schüler bzw. Jünger der hinduistischen Religion. |
SHYAHI |
(lit.: schwarz) SHYAHI bezeichnet die
schwarzen Membranen auf DAYAN und BAYAN. Eine SHYAHI wird aus "Loha", einem
Steinpulver mit sehr hohem Eisengehalt hergestellt. Reis und Wasser dienen als
Rohstoffe für die Klebesubstanz. |
SITARKHANITAL |
Name für einen
16/4-Takt. SITARKHANITAL gilt als Abart des TEENTAL und ist identisch mit
dem Namen ADHA-TEENTAL.. |
SUR | (lit.: Ton) SUR
ist der Fellteil, der zwischen KINAR und SHYAHI liegt. Der Klang des SUR
bestimmt die eigentliche Stimmung der DAYAN und der Bayan. |
TABLA |
Der Begriff TABLA besteht grundsätzlich aus den beiden Silben „TA“ und „BLA“.
„TA“ bedeutet „etwas“, BLA“ soviel wie „sprechen“. „BLA“ wird abgeleitet von „bolo“, was aus dem Hindi übersetzt sprechen heisst.
TABLA gilt als vorherrschendes Instrument der modernen nordindischen klassischen
Musik - dem KHAYAL. |
TAL |
(lit.: schlagen) TAL bezeichnet das Zeitmass der klassischen indischen Musik. Der Ausdruck TAL bezeichnet aber auch die Fläche der Hände bzw. das Klatschen der Handflächen. |
TEENTAL |
(lit.: Dreischlag) Der meistverbreitete und beliebteste TAL im gesamten Subkontinent Indien. Im Grundprinzip: KHULA, KHULA, BANDH, KHULA. TEENTAL besteht aus 4 VIBHAGS à 4 MATRA, also ein 16/4-Takt. |
THEKA |
(lit.: stützen) THEKA ist ein stilistisches Arrangement von Schlagreihenfolgen die eine strukturelle Form der Teilung des THEKA in ihrer ursprünglichen Form aufzeigt. THEKA ist ein fixiertes Muster obwohl es Raum zur Ausarbeitung offen lässt. |
TIHAI |
(lit.: drei
Teile) Das TIHAI ist ein Standardmuster bzw. eine Standardphrase, die dreimal
exakt gleich hintereinander gespielt wird, wobei jede dieser Phrase mit einem betonten Anschlag abschliesst. Die TIHAI
ist ungültig, wenn die dritte Betonung nicht auf SAM landet. |
TUKRA |
(lit.: Abschnitt) Eine kurze Komposition, die mit einer TIHAI ins SAM einmündet. TUKRA weisen mindestens eine Länge eines AVARTA aus. TUKRA ist identisch mit MUKRA abgesehen von der jeweiligen Grösse. |
USTAD |
(lit.: Gelehrter) Der Titel eines USTAD wird ausschliesslich einem Moslem vergeben. Im Umfeld der Hindus wird dieser Titel mit PANDIT bezeichnet. Dieser respektvolle Titel wird einem ausgewählten Musiker oder Künstler verliehen, der als besonderer Experte auf seinem Gebiet tätig ist. |
VILAMBIT |
(lit.: verzögern) Bezeichnet ein langsames Tempo im musikalischen Vortrag.
Die vollständige Bezeichnung wird VILAMBIT-LAY bezeichnet. |
VIBHAG |
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